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Jede*r sieht die Stadt mit anderen Augen

Ab heute dürfen Wir Euch die tollen Berlinpostkarten von Luise Bornkessel zeigen. Drauf zu sehen sind einige Motive aus ihrem im Februar nächsten Jahres erscheinenden Bilderbuchs, welches nicht nur Abschlussarbeit für ihr Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, sondern auch eine Hommage an das Berlin ihres Großvaters in den 50er Jahren darstellt.

 „Ich erinnere mich noch daran, wie ich an einem Nachmittag im August 2014 auf einer Wiese in Moabit nahe der Perleberger Straße saß. Es war zwar ein warmer sonniger und damit eigentlich schöner Tag, doch ich fühlte mich ziemlich verloren von der erschöpfenden Wohnungssuche in der Hauptstadt. Vor mir stand ein Umzug nach Berlin zum Antritt meines Studiums an der Kunsthochschule Weißensee. Am Mittag desselben Tages hatte ich im Vorbeigehen auf dem Alexanderplatz eine Postkarte gekauft. Auf ihr war zu sehen: ein Rosinenbomber über einer Kinderschar in Berlin-Tempelhof im Jahre 1948. Als ich die Karte sah, musste ich an meinen Opa Jürgen denken. Er war 1953 als junger Mann zum Studieren aus seiner Heimatstadt nach Berlin gezogen - genauso wie ich heute. Über seinen Stadtalltag kurz vor dem Mauerbau wusste ich allerdings kaum etwas. Trotzdem stellte ich mir während meiner Wohnungssuche oft vor, wie es früher für ihn gewesen sein musste und schrieb ihm meinen Gedanken kurzerhand auf die Postkarte: «Ich frage mich oft, wie es in Berlin wohl zu Deiner Studentenzeit war». Ohne diese Karte, wäre es vielleicht nie zu diesem Buch gekommen.“

Sehr passend, dass es nun Postkarten zu ihrer beider Geschichte gibt, die zum Entdecken vieler weiterer Erzählungen anregen können. In diesem Sinne: Schreib mal wieder!

Weitere Infos und Links zu Luise Bornkessel und ihrem Projekt unter: https://www.luisebornkessel.com/