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Alexander Osang: Fast hell.

Der Journalist Alexander Osang erhält von seinem Arbeitgeber, dem SPIEGEL, den Auftrag, für ein Sonderheft zum 30. Jahrestag des Mauerfalls einen Beitrag über den rätselhaften Ostdeutschen zu schreiben. Der Redakteur dachte an Angela Merkel, Alexander Osang an Uwe.
„Seine Geschichte schien aus dem Stoff zu sein, aus dem die letzten dreißig Jahre unseres Lebens bestanden. Der Irrsinn war da, die Sehnsucht, das Glück, die Enttäuschung, die Fremde, die ewige Suche nach dem Paradies hinter der Mauer. Die Rätsel, die sie so gern erklärt haben wollten. Uwe schien ein ostdeutscher Weltbürger zu sein. Ein Oxymoron. Ein Mann, dessen Erinnerungen an seine Heimat kaum getrübt worden waren durch die Gegenwart. Ich könnte mir noch einmal neu erzählen lassen, was passiert war, mich überraschen lassen.“ (S. 17)
So erzählt Alexander Osang eben Uwes Geschichte, eines gewieften Weltbürgers aus der DDR mit unendlich vielen Fähigkeiten, der ein halbes Dutzend Sprachen beherrscht, an jedem Ort jemanden kennt, schon überall war.
Osang gleicht die Erlebnisse des etwa gleichaltrigen Uwe mit den eigenen, auch Nachwendeerfahrungen ab. So ergibt sich ein aufregendes, rundes, Bild zweier Männer, deren Leben sich in gewisser Weise gleichen und doch so unterschiedlich sind. Der Journalist Alexander Osang versucht in dieser überlangen Reportage mit großer Ehrlichkeit eine Bilanz auch seines Lebens zu ziehen. Das gelingt ihm auf beeindruckende, häufig auch unterhaltsame Weise.
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783351038588
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