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Martin, Amis: Im Vulkan. Essays.

Im Jahr 1990 schrieb Martin Amis für die "Vanitiy Fair" über seine Freundschaft mit Salman Rushdie. Im "Esquire" begründet er, 1987, in der Hochzeit der atomaren Aufrüstung, mit einem genial geschriebenen Essay, warum Washington als  "Atom-Metropole" bezeichnet werden kann. Das sind 2 von 22 Essays, die jetzt mit dem Titel "Im Vulkan" erschienen sind und ein hervorragendes Bild vom bekannten Romanautor ("Interessengebiet", "Rachels Tagebuch" u.a.) vermitteln,  der in seinen Artikeln, Aufsätzen und Berichten klar Stellung zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen nimmt. "Klarheit - der Begriff drängt sich beim Lesen dieser Essays immer wieder auf", so Daniel Kehlmann in seinem Vorwort zu dieser Textsammlung. Er bezeichnet Martin Amis' Schreiben als "Krieg gegen das Klischee", durchdrängt mit einer Komik, die aus "Blitzschlägen des Erkennens" entsteht. Wenn Salman Rushdie, kurz vor seinem Weggang aus dem öffentlichen Leben, mit der Fatwa von Ayotollah Khomeini verbannt, bei der Trauerfeier von Bruce Chatwin auftaucht, dann ist das ein kurzer, komischer Moment, wenn nicht mehr der tote Schriftsteller Chatwin im Mittelpunkt des medialen Interesses steht, sondern der mit dem Tod bedrohte Kollege. So jedenfalls beschreibt es Amis - und macht damit deutlich, wie eng die Schicksale von Schriftstellern miteinander verknüpft sind, zeitlos, weil auch heute immer wieder Autorinnen und Autoren politischer Verfolgung ausgesetzt sind und das Recht auf das freie Wort und die Meinungsfreiheit erkämpft werden müssen - und manchmal auch das Leben eines Schriftstellers.

Essays
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783036957883
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Kategorie: Essay