Mit dem neuen Roman von Houellebecq starten wir in die Zukunft des Jahres 2027. Frankreich steht vor der Präsidentschaftswahl – und wie es bei Houellebecq zu erwarten ist, verläuft der Wahlkampf schmutzig. Paul Raison, Spitzenbeamter im Wirtschaftsministerium und enger Berater des Präsidentschaftskandidaten Bruno Juges, hat ein Problem – genauer betrachtet: viele. Im Netz kursiert ein Video, das die Hinrichtung Juges zeigt. Bald darauf erschüttern mysteriöse terroristische Anschläge die Welt, die Zusammenhänge bleiben zunächst unklar. Aber auch das Privatleben Paul Raisons gestaltet sich zunehmend schwierig. Ein Familienstreit führt die Gebrechlichkeit des Lebens in seiner ganzen Härte vor Augen und bedeutet für Paul weitere unüberwindbare Zerwürfnisse. 

Auch in diesem neuen Roman von Houellebecq werden Politisches und Privates komplex miteinander verknüpft und Fragen nach Tod, Liebe und Lebenssinn existentiell verdichtet – auch, wenn der Titel „Vernichten“ desillusionierend anmutet, und Krankheit und Hinfälligkeit das dominierende Thema bleibt, triumphiert vielleicht am Ende sogar die Liebe.