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Buchtipps - Poesie

Der Dichter Wolf Biermann ist bekannt als politischer Rebell. Es gibt da allerdings noch einen anderen Wolf Biermann, der bislang sehr viel weniger kenntlich war. Biermanns neues Buch Mensch Gott! versammelt Gedichte und Texte aus fünf Jahrzehnten. Zeugnisse eines Ungläubigen im lebenslangen Disput mit Gott, und – nicht zu vergessen – mit »Gottes Bodenpersonal« aller Glaubensrichtungen.

Lutz Seiler kehrt nach zwei Romanen zurück in den Heimathafen der Gedichte. Zurück in die Stimmen der Kindheit, ins Waldstadion, in den "Knochenpark" und zur Frage, wo unser eigenes schmales erdreich ankern kann". Er entdeckt den Ahnenpark seines vom Uranbergbau eschleiften Heimatdorfes, um dort "seinen Toten" zu lauschen.

Im Juli 2020 wurde bekanntgegeben, dass Elke Erb mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet wird. Die Lyrikerin, die vor allem für ihre prozessuale und erforschende Schreibweise geschätzt wird, erhält damit den renommiertesten Literaturpreis im deutschsprachigen Raum.

Der erste und einzige Gedichtband, der zu Lebzeiten der berühmtesten amerikanischen Dichterin des 20. Jahrhunderts erschienen ist. »Nights, I squat in the cornucopia / Of your left ear, out of the wind, / Counting the red stars and those of plum-colour. Nachts kauere ich im Füllhorn / Deines linken Ohrs, geschützt vorm Wind, / Zähle die roten Sterne und jene pflaumenfarbenen.«

Von Ägypten bis Südafrika: Diese einzigartige Anthologie versammelt über 550 Gedichte aus Afrika, in Originalsprachen und deutscher Übersetzung. Sortiert nach Ländern sowie nach vielfältigen Themen wie „Liebe und Gesundheit“ oder „Visionen und Illusionen“. Ein fantastisches Lesebuch über den Reichtum der afrikanischen Kulturen.  

Hugo Ball bezeichnet DADA 1916 im "Cabaret Voltaire" als "Brennpunkt 'jüngster Kunst' und 'Synthese der modernen Kunst- und Literaturrichtungen'". "Da der Bankerott der Ideen das Menschenbild bis in die innersten Schichten zerblättert hat, treten in pathologischer Weise die Triebe und Hintergründe hervor. Da keinerlei Kunst, Politik oder Bekenntnis diesem Dammbruch gewachsen scheinen, bleibt nur die Blague und blutige Posse." - so schreibt Hugo Ball 1916 in sein Tagebuch. Kunst wird zum Protest gegen Kunst, sie will Normen aufheben, schockieren, provozieren, entlarven.