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Schisma als Deutungskonflikt

Das Konzil von Pisa und die Lösung des Großen Abendländischen Schismas (1378-1409), Papsttum im mittelalterlichen Europa 8

Erschienen am 15.04.2019, Auflage: 1/2019
120,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783412513320
Sprache: Deutsch
Umfang: 874 S.
Format (T/L/B): 5.5 x 23.5 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Seit Wahl und Gegenwahl im Jahr 1378 konkurrierten in der westlichen Christenheit zwei Kontrahenten um das Papstamt. Beide fanden jeweils in Teilen Europas Unterstützung, das sich folglich in zwei Gehorsamsbereiche (Obödienzen) spaltete. Über 30 Jahre wurden immer wieder neue Vorschläge zur Lösung dieses Großen Abendländischen Schismas gemacht, doch blieb die Verdopplung des Papsttums bestehen. Erst 1408/1409, als sich Kardinäle beider Seiten von ihren Oberhäuptern lossagten und gemeinsam ein papstloses Konzil in Pisa betrieben, kam es zu einer wesentlichen Veränderung der Fronten. Der Band beschäftigt sich mit diesem Konzil von Pisa im Jahr 1409 als spezifischem Lösungsversuch für das Schisma. Das Papstschisma begreift er dabei als einen Konflikt konträrer Deutungen, deren Gegeneinander die via concilii sowie das Zustandekommen und die Ausgestaltung des Pisaner Konzils wesentlich beeinflusste. Gegenstand der Arbeit ist damit ein mittelalterliches Problem sowie die Arten und Weisen, wie die Menschen damals versuchten, es zu lösen - mit besonderem Blick auf die via concilii, den Lösungsweg des Konzils. Die Arbeit unternimmt hierzu eine umfassende Analyse der Praxis des Pisanums und vorausgehender Konzilsentwürfe sowie der dabei entwickelten und konfligierenden Deutungen.

Autorenportrait

Florian Eßer war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Mittelalterliche Geschichte an der RWTH Aachen und wurde dort 2016 mit der vorliegenden Arbeit promoviert. Aktuell arbeitet er im Rektorat der Universität zu Köln.