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Der Prozess des Lernens

Eine Synthese der Lerntheorien von Jean Piaget und Gregory Bateson

Erschienen am 10.06.2010, Auflage: 1/2011
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783938808863
Sprache: Deutsch
Umfang: 200 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 22.8 x 14.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Piaget hat eine 'diachrone' Lerntheorie formuliert: Die lernerische Entwicklung eines Kindes wird über einen langen Zeitraum verfolgt. Bateson hat demgegenüber eine 'synchrone' Theorie formuliert: Er zeigt, welche lernerischen Prozesse gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen ablaufen. Die Synthese dieser beiden Theorien, die dieses Buch leistet, schafft die Grundlagen für eine komplexe Lerntheorie. Das Leitthema, an dem sich die Argumentation in diesem Buch entfaltet, ist Kausalität. Der Nachvollzug der individuellen Entwicklung kausaler Vorstellungen bis hin zur Ausformung eines systemisch orientierten Denkens nimmt eine zentrale Position ein, und zwar sowohl hinsichtlich der formulierten komplexen Lerntheorie, als auch in Bezug auf unser Verständnis der Struktur von Weltbildern. Dabei zeigt sich, dass - entgegen diverser Bestrebungen, menschliches Denken auf bloße biologische Anlagen und steinzeitliche Primitivismen zu reduzieren - der Prozess des Lernens ganz im Gegensatz hierzu auf die Entfaltung komplexer Denkmuster hinführt. Reduktionistische Denkweisen sind weder unausweichlich noch ein logischer Endpunkt unserer intellektuellen Entwicklung, auch wenn einer geradlinigen Entwicklung auf ein komplexes Denken hin große innere Widerstände entgegenstehen. In diesem Buch geht es allerdings nicht 'nur' um eine angemessene Lerntheorie, die den Zusammenhang von Lernprozessen mit der Weise unserer Wirklichkeitswahrnehmung und unserem Handeln klärt. Im Fokus der Aufmerksamkeit steht auch die erworbene Struktur unseres Denkens. Der Nachweis, dass reduktionistische Denkweisen zwar notwendige, aber keineswegs hinreichende mentale Entwicklungsschritte darstellen, gewinnt insbesondere im Kontext globaler ökologischer, ökonomischer und sozialer Probleme an Bedeutung. Der Rekurs auf Bateson und Piaget verdeutlicht sowohl die Gewordenheit und 'Beschränktheit' als auch die Veränderbarkeit von Weltbildern. Niemand wird bereits als der geboren, was er später wird.

Autorenportrait

Wolfram Lutterer, Dr. phil., forscht in den Bereichen systemischer Theorie, Lerntheorie sowie zur Entwicklung von Weltbildern. Als Bildungswissenschaftler und Soziologe erkundet er zudem in praktischer Hinsicht Aspekte des Coachings in der Führung.