Ein (Liebes-)Roman über Schuld, Erinnerung, Herkunft und Grenzen
Eigentlich hatte Nadja nur ein Interview mit Martin Stern führen wollen, aber von der ersten Sekunde an ist da eine schwer erklärbare Nähe – und eine Fremdheit, die sich auch dann nicht auflöst, als die beiden sich näherkommen. Nadja sagt ja zu dieser Liebe, an die Martin nicht recht glauben kann. Martin, der als Jude in Frankfurt am Main aufgewachsen ist, Deutschland aber nach der Wiedervereinigung verlassen hat, um nach Tel Aviv zu ziehen. Zu vieles liegt zwischen den beiden: biografische Erfahrungen, geografische Entfernung und eine Vergangenheit, die nicht nur mit den eigenen Lebensläufen zu tun hat.
Die 1976 in Leipzig geborene Journalistin Jana Hensel lotet in kunstvollen Zeitsprüngen die Grenzen zwischen zwei Liebenden aus. Zwischen Tagen in Berlin und Nächten in Tel Aviv umkreist sie mit großer sprachlicher Kraft und Intensität unsere Auffassung von Heimat, Geschichte und Schicksal und stellt mit ihren Charakteren die Frage, wie weit die Vergangenheit unser Leben bestimmt.